Glossar und Abkürzungsverzeichnis

Abbrand

Unter dem Begriff Abbrand versteht man in der Kerntechnik die Menge an Wärmeenergie, die pro Masseneinheit in einem Brennelement erzeugt wurde. Der Abbrand wird meist in Gigawatt-Tagen pro Tonne Schwermetall (GWd/t SM) ausgedrückt. Der Brennstoff von Kernreaktoren kann im Gegensatz zu fossilem Brennstoff nicht „in einem Zuge“ umgesetzt werden, da im Laufe des Einsatzes im Reaktor der Brennstoff Veränderungen erfährt, die ein Auswechseln der Brennelemente erfordern.

ABWR

Advanced Boiling Water Reactor (General Electric, GE), fortgeschrittener Siedewasserreaktor, leichtwassergekühlt und -moderiert

ACR-700

Advanced CANDU Reactor, 700 MWe Klasse (Atomic Energy of Canada, Limited); fortgeschrittener schwerwassermoderierter Reaktor, leichtwassergekühlt, niedrig angereicherter Uranbrennstoff

AECL

Atomic Energy of Canada, Limited

AGR

Advanced Gas-Cooled Reactor, fortgeschrittener CO2-gekühlter Reaktor, Graphit moderiert

AHTR

Advanced High Temperature Reactor: Fortgeschrittener Hochtemperatur Reaktor

AP1000

Advanced Passive 1000 MWe, Fortgeschrittener passiver Druckwasserreaktor der 1000MWe Klasse (Westinghouse)

AP600

Advanced Passive 600 MWe, Fortgeschrittener Druckwasserreaktor der 600 MWe Klasse (Westinghouse)

Becquerel

Becquerel ist die SI-Einheit der Radioaktivität (Formelzeichen A). Sie wird durch das Zeichen Bq abgekürzt. Benannt wurde sie nach dem französischen Physiker Antoine Henri Becquerel, der den Nobelpreis für die Entdeckung der Radioaktivität erhalten hat. 1 Bq = 1 s-1. Mit anderen Worten hat also eine Substanz eine Radioaktivität von 1 Becquerel, wenn im Mittel pro Sekunde eines seiner instabilen Atome zerfällt. Die Einheit Becquerel ersetzt im SI-System die alte Einheit für die Radioaktivität – das Curie. Zwischen diesen beiden Einheiten besteht folgender Zusammenhang: 1 Ci = 3,7 E10 Bq bzw. 37 GBq.
Oft verwendet werden die Einheiten Kilobecquerel für die Bodenkontamination und Petabecquerel für das Reaktorinventar:
kBq = Kilobecquerel = E3 Bq = 1.000 Bq
PBq = Petabecquerel = E15 Bq = 1.000.000.000.000.000 Bq

Blackout

Ein "Station Blackout" beschreibt den Verlust von Wechselstrom an allen wesentlichen und unwesentlichen Schaltanlagen in einem Kernkraftwerk

Brennstoffzelle

Eine Brennstoffzelle ist eine galvanische Zelle, die die chemische Reaktionsenergie eines kontinuierlich zugeführten Brennstoffes und eines Oxidationsmittels in elektrische Energie umwandelt. Im Sprachgebrauch steht Brennstoffzelle meist für die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle. Eine Brennstoffzelle hat als Energiespeicher, den Brennstoff eingerechnet, ein deutlich niedrigeres und somit günstigeres Leistungsgewicht als aktuelle Akkumulatoren

BWR

Boiling Water Reactor, Siedewasserreaktor

Bypass

Aus einem "Containment Bypass" resultiert eine direkte Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt, da die Atmosphäre des Reaktorsicherheitsgebäudes umgangen wird. Beispiele hierfür sind Brüche der Dampferzeugerrohrleitungen (SGTR), wodurch die Radionuklide über das sekundäre System freigesetzt werden, oder die Kühlmittelverluststörfälle von Anschlusssystemen (ISLOCA), wodurch die Radionuklide aufgrund eines Schadens an einem System, das Schnittstellen mit dem Reaktorkühlsystem (RCS) hat, freigesetzt werden.

CANDU

Canadian Deuterium-Uranium Reactor (Kanadischer Deuterium-Uran Reaktor, schwerwassergekühlt und –moderiert, Natururan-Brennstoff) (Atomic Energy of Canada, Limited, AECL)

CD_ECF

Core disassembly with early containment failure, Zerstörung der Kernstruktur gefolgt von einem frühen Versagen des Containments: Ein Szenario, bei dem durch einen Fehler bei der Schnellabschaltung, der Reaktor nicht mehr unterkritisch gehalten werden kann. Dies führt zu einer Zerstörung der Kernstruktur, die folgende Wasserstoffexplosion führt zu einem frühen Versagen des Containments

CDA

Core Damage Accident: Unfall, der zu einer Beschädigung des Reaktorkerns aufgrund des Verlusts von Kühlmittel führt; siehe auch CMA

CDF

Core Damage Frequency, Eintrittswahrscheinlichkeit einer Kernschmelze

CF

Containment Failure, Versagen des Reaktorsicherheitsgebäudes

CMA

Core Melt Accident: Ein Ereignis oder eine Abfolge von Ereignissen, die zum Schmelzen eines Teiles des Brennstoffs im Reaktorkern führt

Cogeneration

Auch: Kraft-Wärme-Kopplung. Bei einer mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betriebenen Energiewandlungsanlage wird sowohl die bei der chemischen oder physikalischen Umwandlung von Energieträgern entstehende Wärme als auch die durch die Energieumwandlung erzeugte elektrische Energie zu weiten Teilen genutzt.

Containment

Reaktorsicherheitsgebäude: ene große Beton- und Stahl-Konstruktion um einen Reaktor, deren Zweck es ist, Radioaktivität, die aus dem Reaktor entweichen könnte, einzuschließen

CPE

Core Power Excursion (Leistungsexkursion des Reaktorkerns): Die nukleare Leistungsexkursion bezeichnet das Ansteigen der Reaktorleistung um ein Vielfaches binnen Sekundenbruchteilen

Criticality

Der Zustand eines nuklearen Spaltmateriales, bei dem die atomare Kettenreaktion gerade selbsterhaltend (kritisch) ist

Criticality Accident

Kritikalitätsunfall: Unfall in einer Aufbereitungsanlage, bei dem eine Kettenreaktion aufgrund des Erreichens der kritischen Masse in Gang kommt

Dampferzeuger

Ein Wärmetauscher, in dem mittels des heißen Kühlmittels aus dem Reaktor Dampf für die Turbinen erzeugt wird

Dampfreformierung

Die Dampfreformierung (englisch Steam Reforming) ist ein Verfahren zur Herstellung von Synthesegas, einer Mischung von Kohlenstoffmonooxid und Wasserstoff aus kohlenstoffhaltigen Energieträgern, wie Erdgas, Leichtbenzin, Methanol, Biogas oder Biomasse (vgl. Wasserstoffherstellung).

Dekommissionierung

Unter Dekommissionierung versteht man den Abbau einer Atomanlage nach Betriebsbeendigung, die Reinigung des Standortes und der Bauelemente von Quellen radioaktiver Strahlung, um diese für eine andere Verwendung zur Verfügung zu stellen. An Arbeitsplätzen ist mit Dekommissionierung die Entfernung von Strahlungsquellen gemeint. Im rechtlichen Sinne wird der Begriff auch für die Entnahme eines Atomstandorts aus dem Atomgesetz verwendet.

EAG

Europäische Atomgemeinschaft auch EURATOM, einer der drei Grundverträge der Europäischen Union

EOP

Emergency Operating Procedures / Störfallverordnungen

EPR

European Pressurized Reactor (Areva NP); Europäischer Druckwasserreaktor, leichtwassergekühlt und -moderiert

ERA-40

Die meteorologischen ECMWF 40-Jahr Daten des ECMWF umfassen eine Reanalyse der Bedingungen der globalen Atmosphäre und Oberfläche für den Zeitraum September 1957 bis August 2002. Hier finden Sie die Beschreibungen des ERA-40 Datensets.

ERA-Interim

ECMWF reanalysierte die globalen Bedingungen für Atmosphäre und Oberfläche des Zeitraums 1989 bis 2013. Diese Daten haben höhere horizontale und vertikale Auflösung, eine bessere Dateneinbettung und ein moderneres Modellsystem als ERA-40. Hier können Sie die Beschreibung des ERA-Interim Datensets finden.

ESBWR

Economic Simplified Boiling Water Reactor; Bezeichnung von General Electric für einen Fortgeschrittenen Siedewasserreaktor, leichtwassergekühlt und -moderiert

Espoo-Konvention

Die Espoo-Konvention reguliert Bewilligungsverfahren für technische Anlagen, die grenzüberschreitende Umwelteinflüsse bewirken können.

FBR

Fast Breeder Reactor: Schneller Brüter

Fizzle-Explosion

Eine im englischen “fizzle“ genannte Explosion liegt bei Nuklearwaffen dann vor, wenn die nukleare Kettenreaktion nicht lange genug aufrechterhalten wird, um eine Explosion unter Ausnutzung der vollen Sprengwirkung auszulösen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Ladung an spaltbarem Material zu gering ist, die zum Zwecke der Kompression benützten konventionellen Sprengstoffe nicht korrekt zünden, oder die Neutronenquelle nicht korrekt arbeitet. (Die erzielte Sprengwirkung liegt unterhalb der Auslegungs-Sprengwirkung, aber noch über der Sprengladung der verwendeten chemischen Explosivstoffe.)

Gas und Dampfkraftwerk

Moderner Kraftwerkstyp, in dem Wärmekraftmaschinen mit verschiedenen thermodynamischen Kreisläufen - im Konkreten eine Gasturbine und eine Dampfturbine kaskadierend betrieben werden und auf diese Weise pro eingesetzter Primärenergieeinheit ein höherer thermodynamischer bzw. in weitere Folge elektrischer Gesamtwirkungsgrad erzielt wird.

GFR

Gas-cooled Fast Reactor; Gasgekühlter, schneller Reaktor

Grundlast

Während einer Zeitspanne (Tag, Woche, Monat oder Jahr) gleichbleibender Teil der Last

GSA

Generic Severe Accident, generischer schwerer Unfall, welcher aus der Literatur extrapoliert wurde

GT-MHR

Gas Turbine Modular Helium Reactor; Modularer Gasturbinen-Heliumreaktor, gasgekühlt, graphitmoderiert (General Atomics)

GW

Gigawatt: 1 GW = 1.000 Megawatt

GWe

Gigawatt elektrische Leistung

H2-MHR

Modular High Temperature Gas Cooled Reactor – optimized for Hydrogen production: modularer Hochtemperaturreaktor – optimiert für Wasserstofferzeugung

HTTR

Hochtemperaturtestreaktor

IAEO

Internationale Atomenergie Organisation

IEA

Internationale Energieagentur

INES

International Nuclear Event Scale; Skala zur Bewertung der Schwere nuklearer Ereignisse

INSAG

International Nuclear Safety Advisory Group der IAEO

ISLOCA

Interfacing Systems Loss-of-Coolant-Accident, Anschlusssystem Kühlmittelverluststörfall: Ein Kühlmittelverluststörfall an Anschlusssystemen (ISLOCA) bezeichnet einen Schaden an einem System, das Schnittstellen mit dem Reaktorkühlsystem (RCS) hat, und dadurch einen Kühlmittelverlustunfall (LOCA) verursacht, wenn das System nicht aus dem RCS isoliert werden kann. Wenn Teile eines Anschlusssystems außerhalb des Reaktorsicherheitsgebäudes angeordnet sind, können daraus auch direkte Freistetzungen von Radionukliden an die Umwelt erfolgen (siehe Bypass).

ISR

Inherently Safe Reactor Concept: Inhärent sicheres Reaktor Konzept

Karzinogen

Karzinogen (auch carcinogen, kanzerogen oder cancerogen) heißt Krebs erzeugend und setzt sich aus Karzinom und Genese zusammen. Ein Karzinogen ist folglich eine Krebs fördernde Substanz oder Strahlung. Karzinogene kann man in zwei Gruppen unterteilen: Initiierende Karzinogene sind Stoffe, die Krebs erzeugen können; Promovierende Karzinogene hingegen fördern die (Weiter-)Entwicklung des Krebses.

KKW

Kernkraftwerk

Lager für abgebrannten Brennstoff

Zwischenlager oder geplantes Endlager für abgebrannten Brennstoff aus KKWs (SFS = spent fuel storage)

Last

An einer angegebenen Stelle in Anspruch genommene Leistung

Leichtwasserreaktor (LWR)

Der Leichtwasserreaktor (LWR) ist ein Reaktortyp, bei dem so genanntes leichtes Wasser als Kühlmittel und Moderator verwendet wird. „Leichtes Wasser“ bezeichnet dabei gewöhnliches Wasser, dessen Wasserstoffatome überwiegend als Protium, dem leichtesten Wasserstoffisotop, vorliegen.

LER

Large Early Release; große frühe Freisetzung: Eine große frühe Freisetzung ist eine Freisetzung von Radioaktivität aus dem Containment, die einerseits durch eine schnelle, ungereinigte Freisetzung in die umliegende Atmosphäre definiert ist, andererseits so früh stattfindet, dass eine rechtzeitige, effektive Umsetzung von Notfall- und Schutzmaßnahmen nicht möglich ist.

Leukämie

Die Leukämie (griechisch λευχαιμία, von λευκό, lefkó - das weiße und αίμα, äma - das Blut), genau betrachtet nur eine Unterart des so genannten Blutkrebses, aber häufig mit diesem synonym benutzt, ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems.

LFR

Lead-cooled Fast Reactor; bleigekühlter schneller Reaktor

LOCA

Loss-of-Coolant Accident, Kühlmittelverlustunfall: Kühlmittelverlustunfälle umfassen Unfälle, die zu einem Verlust von Kühlflüssigkeit aus dem Reaktorkühlsystem führen, welcher nicht mehr von Ausgleichssystemen abgefangen werden kann. Als größtmöglicher Unfall wird der komplette Bruch der größten Rohrleitung des Systems angesehen.

LRF

Large Release Frequency; Eintrittswahrscheinlichkeit von großen Freisetzungen

LWGR

IAEA PRIS Abkürzung für den RBMK Reaktor

MAGNOX

Gas-cooled reactor, gasgekühlter Reaktor

MOX

Ein Mischoxid (kurz MOX) ist ein Stoff, der sich aus mehreren Oxiden zusammensetzt. Ein Beispiel aus der Kerntechnik sind die MOX-Brennelemente, die aus Urandioxid UO2 und Plutoniumdioxid PuO2 bestehen (siehe Brennstab). Sie werden heute in verschiedenen Ländern (vor allem Frankreich und Deutschland, aber auch in der Schweiz und Belgien) in Kernreaktoren eingesetzt, um das bei der Wiederaufarbeitung abgetrennte Plutonium zu verwerten und es gleichzeitig für Kernwaffen weitgehend unbrauchbar zu machen.

MSR

Molten Salt-cooled Reactor; Salzschmelzengekühlter Reaktor

MW

Megawatt: 1 MW = 1.000.000 Watt

MWe

Megawatt elektrisch

MWth

Megawatt thermisch

NEA

Nuclear Energy Agency der OECD

NFC

Anlage zur Anreicherung des Brennstoffs

Nukleare Wiederaufarbeitung

Die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen, gelegentlich auch „Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen“ genannt, wurde ursprünglich aus militärischen Gründen entwickelt. Im zivilen Bereich enthalten abgebrannte Brennelemente aus zivilen Leistungsreaktoren noch rund 96 % unverbrauchtes Uran und 1% Plutonium. Beides sind Stoffe, die im Prinzip zu neuen Brennelementen verarbeitet werden können. Die restlichen 3% sind Spaltprodukte und höhere Aktinide, die den eigentlichen radioaktiven Abfall ausmachen. Die Wiederaufarbeitung ist ein technischer Vorgang, mit dessen Hilfe das spaltbare Material von den übrigen Bestandteilen separiert werden kann.

Oil

Unfalltyp in einer Wiederaufbereitungsanlage mit einer Explosion, die aus der Anwesenheit von organischen Materialien und Salpetersäure (NOx) bei hoher Temperatur resultieren kann. Die schnelle exotherme Nitrierung des organischen Materials kann zu einer Explosion dieses roten Öls führen.

OPB-88

Russische Sicherheitsvorschriften für Kernkraftwerke 1988 (Soviet Union)

PBMR

Pebble Bed Modular Reactor; Kugelhaufenreaktor gasgekühlt, graphitmoderiert, niedrig angereicherter Brennstoff (PBMR Pty., Ltd., South Africa)

PHWR

Pressurized Heavy Water Reactor; Druckwasserreaktor, schwerwassergekühlt, und –moderiert, horizontale Druckröhrenanordnung

Proliferation

Proliferation ist im Rüstungsbereich die Bezeichnung für die Weiterverbreitung bzw. die Weitergabe von Massenvernichtungswaffen und ihren Trägersystemen von Staaten, die über derartige Technologien verfügen, an andere Staaten, die noch nicht darüber verfügen.

PSA

Probabilistic Safety Assessment

PUREX-Prozess

Der PUREX-Prozess ist ein physikalisch-chemisches Verfahren, das bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente zur Trennung der darin enthaltenen Spaltstoffe Uran und Plutonium von den nicht mehr verwendbaren radioaktiven Abfallstoffen eingesetzt wird. Die Abkürzung PUREX steht für “Plutonium-Uranium Recovery by Extraction“.

PWR, DWR

Pressurized Water Reactor; Druckwasserreaktor (DWR)

Radiotoxizität

Ein Maß, das angibt, wie sich ein Radionuklid negativ auf die Gesundheit auswirkt. Die Art und der Energiegehalt von Strahlung, die Absorption in einem Organismus, die Verweildauer im Körper beeinflussen unter anderem den Grad der Radiotoxizitlt eines Radionuklides

RBMK

Russisches Akronym; Siedewasserreaktor, leichtwassergekühlt, vertikale Druckröhrenanordnung (Soviet. Anlage)

RCS

Reactor Coolant System, Reaktorkühlsystem: Das System, das verwendet wird, um Wärme aus dem Reaktorkern abzutransportieren und entweder direkt oder indirekt an die Dampfturbine zu liefern

RODOS

Ein Softwareprogramm. Im Falle eines nuklearen Unfalles in Europa liefert das “Real-time On-line Decision Support System for off-site Emergency Management in Europe“ (RODOS) konsistente Information über die gegenwärtige und zukünftige radiologische Situation, die Vor- und Nachteile bestimmter Noteinsätze und Gegenmaßnahmen, sowie methodologische Unterstützung in der Entscheidungsfindung über strategische Notfallplanung. Die Hauptanwender des Systems sind Verantwortliche für Katastrophenschutz auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

RPVF_ECF

Reactor pressure vessel failure with early containment failure, Versagen des Reaktordruckbehälters mit frühem Versagen des Containments: Ein schwerer Unfall wurde mit seinem Verlauf im Reaktorkern bis zum Versagen des Reaktordruckbehälters berücksichtigt. Der weitere Verlauf außerhalb des Druckbehälters führt zu einem frühen Versagen des Containments.

RSK

Reaktor-Sicherheits-Kommission, Deutschland

SA_ECF

Severe accident with early containment failure, Schwerer Unfall mit frühem Versagen des Containments: Der Verlauf eines schwereren Unfall innerhalb und außerhalb des Reaktordruckbehälters wurde herangezogen, welcher letztendlich zu einem frühen Versagen des Containments führt.

Schneller Brüter

Ein Brutreaktor ist ein Kernreaktor, der nicht nur zur Energiegewinnung, sondern gleichzeitig zur Erzeugung von weiterem spaltbarem Material dient. Der Betrieb mit schnellen Neutronen macht den Brutreaktor zum „schnellen Brüter“.

SCWR

Super Critical Water-cooled Reactor; Überkritischer wassergekühlter Druckwasserreaktor

SFR

Sodium-cooled Fast Reactor; Natriumgekühlter schneller Reaktor

SGTR

Steam Generator Tube Rupture, Dampferzeugerrohrleitungsbruch: Beschädigung der Dampferzeugerrohrleitung, durch welche es zu einer Leckage zwischen erstem und zweitem Kühlmittelkreislauf kommt. Daraus resultiert eine Freisetzung von Radionukliden in die Umwelt.

Siedewasserreaktor

Der Siedewasserreaktor (kurz SWR) ist ein Atomreaktor, der dem Druckwasserreaktor in Vielem ähnelt. Er gehört, wie der Druckwasserreaktor, zu den Leichtwasserreaktoren. Im Gegensatz zum Druckwasserreaktor gibt es aber nur einen Wasser/Dampfkreislauf.

Sievert

Das Sievert ist die Einheit der Äquivalentdosis. Die Angabe erfolgt üblicherweise in mSv (milli-Sievert). Verschiedene Strahlungsarten erzeugen unterschiedliche biologische Wirkungen. Dem wird im Strahlenschutz durch einen normativ festgelegten Strahlungs-Wichtungsfaktor wR, früher Qualitätsfaktor Q, Rechnung getragen, über den die Energiedosis in die Äquivalentdosis überführt wird. Einheitenzeichen: Sv, Formelzeichen: H (Harm: englisch Schaden). Benannt ist die Einheit nach dem schwedischen Mediziner und Physiker Rolf Sievert (1896-1966). Vor dem 31. Dezember 1985 hieß die Einheit der Äquivalentdosis Rem (rem). 1 rem = 0,01 Sv. Die Äquivalentdosis ist ein spezieller Dosisbegriff aus dem Strahlenschutz. Sie dient zur Ermittlung der Strahlenbelastung auf den Menschen. Ähnlich wie die Organdosis berücksichtigt sie durch die Strahlungs-Wichtungsfaktoren die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen Strahlungsarten auf das menschliche Gewebe. Im Unterschied zur Organdosis ist die Äquivalentdosis jedoch ein abstrakterer, mehr allgemeiner Begriff. Sie beinhaltet die Energiedosis (die absorbierten Dosis) im so genannten ICRU-Weichteilgewebe, einem standardisierten Phantom-Gewebe fester Zusammensetzung. Die Organdosis berücksichtigt dahingegen die mittlere Energiedosis in einem einzelnen (realen) Organ, Gewebe oder Körperteil.

STAR-H2

Secure Transportable Autonomous Reactor for Hydrogen Production

SWR-1000

Siedewasserreaktor, 1000 MWe Klasse (Areva NP)

Transmutation

In der Kerntechnik steht der Begriff Transmutation für ein Verfahren zur Umwandlung langlebiger, stark toxischer Radionuklide (Plutonium und andere Aktiniden) aus dem Betrieb von Kernkraftwerken in kurzlebigere, weniger toxische Nuklide.

UNGG

Natural Uranium fueled, Gas cooled, Graphite moderated reactor; gasgekühlter, graphitmoderierter Reaktor mit Natururan als Brennstoff

Uranhexafluorid

Uranhexafluorid, UF6, ist eine leicht flüchtige, äußerst giftige, radioaktive und korrosive Verbindung aus Uran und Fluor, die in der Uran-Anreicherung eingesetzt wird.

Uran-Konzentrat (Yellow Cake)

Yellowcake (dt. gelber Kuchen) ist eine pulverförmige Form des Urans, das aufgrund seiner Farbe so benannt wurde. Aus zwei Tonnen abgebautem Erz wird in Uranmühlen ungefähr ein Kilogramm Yellowcake gewonnen. Es besteht zu 70 bis 80 % aus Uran-Verbindungen (wie Uranoxid (U3O8)) - hinzu kommen Ammonium- oder Magnesiumdiuranat.

UVCE

Unconfined Vapour Cloud Explosion

VHTR

Very High Temperature Reactor, Hochtemperaturreaktor, gasgekühlt, graphitmoderiert

VVER

Russisches Akronym; Druckwasserreaktor, leichtwassergekühlt und –moderiert (Soviet. Anlage)

Weltenergierat WEC

Der Weltenergierat (engl.: World Energy Council, WEC) ist eine weltweite Organisation mit Mitgliedsausschüssen in über 90 Ländern. Seinen Mitgliedern (Energieproduzenten, -ver¬braucher, -händler, Umweltschutzorganisationen, Forschungsorganisationen, Regierungs¬organe) bietet er verschiedene Dienstleistungen, darunter Forschung, Analysen und Strategieempfehlungen, welche sich auf viele Energieträger beziehen (Kohle, Öl, Gas, erneuerbare Energien). Sitz des WEC ist London.

WENRA

Western European Nuclear Regulators Association / Vereinigung der Europäischen Nuklearaufsichtsbehörden

WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (engl. World Health Organization, WHO) ist eine UN-Spezialorganisation, die ihren Hauptsitz in Genf (Schweiz) hat. Sie wurde am 7. April 1948 gegründet und zählt 192 Mitgliedstaaten. Sie ist die Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen.

WNA

World Nuclear Association

WWER

Siehe VVER